„9:00 Uhr Schulbeginn?“

SPD-Bundestagsabgeordneter Rossmann diskutiert mit Gästen über späteren Unterrichtsbeginn.

Schule, Junge an der Tafel
Schule, Junge an der Tafel Bild: colourbox / Classroom kids

„9:00 Uhr Schulbeginn?“ – Unter diesem Motto diskutierten am vergangenen Dienstag der Vorsitzende des Bildungsausschusses, Ernst Dieter Rossmann, der Vorsitzende des Landeselternbeirates der Gemeinschaftsschulen, Thorsten Muschinski, die Kreisgeschäftsführerin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Dana Gora, sowie der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Kai Vogel, mit etwa 20 Experten aus dem Schulbereich und Kommunalpolitikern darüber, ob ein späterer Beginn des Unterrichts an weiterführenden Schulen sinnvoll wäre und wie er sich organisieren ließe.

Diskussion mit Thorsten Muschinski, Ernst Dieter Rossmann MdB, Dana Gora, Kai Vogel MdB (v.l.n.r.)
Thorsten Muschinski, Ernst Dieter Rossmann MdB, Dana Gora, Kai Vogel MdB (v.l.n.r.) Bild: Büro Rossmann

„Studien ergeben, dass sich der Tagesrhythmus während der Pubertät nach hinten verlagert. Schüler sind in diesem Alter erst später leistungsfähig als beispielsweise in der Grundschule“, erläuterte Rossmann zu Beginn der Veranstaltung.

Darüber, dass in Folge dessen der spätere Unterrichtsbeginn notwendig für bessere schulische Leistungen sei, waren sich die Anwesenden einig. Wie dies zu organisieren sei war die wesentlich stärker diskutierte Frage. „Die Schulen müssen hier flexibler werden. Es gibt unter den Schülern nun einmal sogenannte Eulen und Lerchen“, so Muschinski.

Vorgeschlagen wurde beispielsweise, an Schulen eine gewisse Kernzeit einzurichten, in denen der verpflichtende Unterricht stattfinden würde, und vorher sowie nachher Betreuungs- und Freizeitangebote zu schaffen. Vor allem die morgendliche Betreuung sei für viele berufstätige Eltern unerlässlich, merkten mehrere Gäste an.

Eine andere Möglichkeit wurde darin gesehen, an unterschiedlichen Schulen gleicher Schulart unterschiedliche Anfangszeiten einzurichten, brachte Kai Vogel in die Diskussion ein. Dana Gora, die die Bildungsgewerkschaft GEW vertrat, war in diesem Zusammenhang wichtig, dass die Schulen bei dieser Entscheidung ihre Autonomie behalten dürften. „Eine dogmatische Festlegung auf 9:00 Uhr für alle Schulen ist nicht zielführend. Diese Entscheidung gehört in die Schulen.“

Dabei erfuhr sie Unterstützung von Rossmann: „Hier müssen wir jenseits von Dogmatismus pragmatische Lösungen suchen. Eine Koordinierung der Schulen mit ihren verschiedenen schulbezogenen Anfangszeiten könnte ein erster Schritt sein, Schülern und Eltern eine diesbezügliche Auswahlmöglichkeit pro kinderfreundliche Anfangszeiten zu geben.“ Dies könne auch ein kommunalpolitisch interessanter Standortfaktor sein.

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